Arcane - Warum ihr die Serie sehen solltet
Eine Rezension von Zoe
Worum geht es?
Suchst du nach einer neuen Serie? Bist du dir unschlüssig, ob du Arcane anfangen solltest? Oder hast du die Serie vielleicht sogar schon gesehen und möchtest von anderen (in diesem Fall spoilerfreie) Reviews lesen? Dann bist du hier genau richtig.
Für alle, denen der Titel der Serie nichts sagt: Es geht um Arcane, eine Serie auf Netflix die von RiotGames und dem in Frankreich ansässigen Animationsstudio Fortiche produziert wurde. Das ganze Projekt ist seit sechs Jahren in Arbeit und spielt in dem Universum von ‘League of Legends’, aber keine Sorge – Arcane ist auch für ‘Nicht-Zocker*innen’ absolut verständlich.
Im Vordergrund steht der Konflikt zwischen Piltover, der Stadt der Wissenschaft und des Fortschritts, in der es den Bewohner*innen an nichts mangelt, und der Unterstadt, in der um jede Mahlzeit gekämpft werden muss und selbst die Luft eine Gefahr darstellt. Die Serie verfolgt die Geschichten von Charakteren auf beiden Seiten des Konflikts und zeichnet so ein sehr komplexes und dynamisches Bild, in dem alles miteinander verbunden ist. Unter anderem lernen wir Vi und Jinx kennen, zwei Schwestern aus der Unterstadt, welche einen Diebstahl begehen, der nicht nur für sie verheerende Folgen mit sich trägt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es in der Serie vor allem um Machtgier, das Überleben und das, was uns menschlich macht, geht. Viel mehr möchte ich auch gar nicht vorwegnehmen.

© Arcane
Meine Erwartungen an die Serie
Bevor ich anfange darüber zu schwärmen, wie sehr mir die Serie gefallen hat, gebe ich euch erstmal einen Einblick, was ich für Erwartungen an Arcane hatte. Ich spiele seit ca. einem Jahr League of Legends. Die Lore (also die Geschichte des In-Game-Universums), die Champions (die Charaktere aus diesem Universum), all die animierten Videos und die Gamestudio-eigene Musik haben es mir schon immer angetan. Ich war also begeistert, als ich ein paar Monate nachdem ich mit dem „Zocken“ angefangen hatte, Wind davon bekam, dass RiotGames eine eigene Serie im Universum von League produzierte. Ich und viele andere Fans waren uns sicher – wenn das so würde wie die Kurzfilme die Riot bis jetzt produziert hatte, dann erwartet uns mindestens etwas sehr Gutes.
Schon die ersten Trailer ließen auf eine sehr gute Produktion hoffen. Was mich im Nachhinein am meisten an ihnen beeindruckt hat, ist die Tatsache, wie irreführend sie waren. Ich dachte, ich wüsste was in Arcane passieren würde, aber mir wurde schnell klar, dass ich in dieser Serie nichts vorhersehen würde können – und trotzdem ergab alles was passierte Sinn. Dass die Animation super ist, ist wenig überraschend – immerhin hat RiotGames schon öfter mit Fortiche zusammengearbeitet und dabei visuell atemberaubende Videos gezaubert. Ebenso ging es mir mit der Musik, die ich schon seit dem Teaser mit Spannung erwartet hatte. Ich wurde nicht enttäuscht.
Was meine Erwartungen an die Handlung anging, versuchte ich mir keine großen Gedanken zu machen und das Ganze einfach auf mich zukommen zu lassen. Einen Teil der ‘Lore’, beziehungsweise wie – oder besser gesagt wo, die Story endet wusste ich ja schon ungefähr, durch meine Erfahrungen mit League of Legends. Auch einige der Charaktere waren mir bekannt und ihre Darstellungsweise hat mein Bild von ihnen auf positive Art verändert. Wenn ich sie jetzt In-Game spiele habe ich ein viel detailliertes Bild davon, wer sie sind und das finde ich spannend. Alles in allem würde ich also behaupten, dass Arcane die Erwartungen, die ich hatte erfüllt und auch sehr oft übertroffen hat.

© Netflix
Wem würde ich die Serie empfehlen?
Auf Netflix hat die Serie eine Altersbegrenzung ab 16 Jahren, die ist auch meiner Meinung nach völlig berechtigt. Es gibt durchaus brutale Szenen und vor allem die Thematik ist sehr ernst, unter anderem geht es nämlich auch um Bürgerkrieg, Tod, Traumata und Psychosen. Deswegen würde ich auf jeden Fall zu Vorsicht raten, wenn man plant die Serie zu schauen. Ich kann aber auch gleichzeitig, als Person die nicht sonderlich gut mit Blut und Gewalt zurecht kommt, sagen, dass das mich nicht abgeschreckt hat. Unter anderem, weil die Serie eben nicht nur davon definiert wird und man nicht das Gefühl hat, dass die Gewalt und die Taten der Charaktere glorifiziert werden.
Abgesehen von der Altersbegrenzung, bin ich der Meinung, dass die Serie von jeder, beziehungsweise jedem, genossen werden kann. Sie ist visuell ansprechend, überzeugt mit spannenden und vor allem menschlichen Charakteren und betreibt exzellentes ‘World Building’, erschafft also eine Welt, die für uns Zuschauende, durch das Schauen der Serie, greifbar gemacht wird und zwar so, dass wir das Gefühl haben, dass sie so wie sie ist, existieren könnte. Dies passiert, ohne dass dafür die Handlung angehalten und uns alles erklärt wird – man kann sich alles selbst erschließen.
Wer sich nicht auf meine Empfehlung verlassen möchte, wird auf Seiten wie Rotten Tomatoes (100% Tomatometer und 97% Average Audience Score) oder IMDB (9.2/10 Sterne), die Reviews und Meinungen vieler anderer, zufriedener Zuschauer*innen finden.
Warum ich die Serie mag
Ich habe ja bereits viele Gründe genannt, aus denen ich Arcane liebe, aber ich möchte auch noch einmal darauf eingehen, was ich durch die Serie auf ganz persönlicher Ebene erlebt habe. Abgesehen davon, dass ich die Musik in Dauerschleife höre. Erst einmal gibt es da den Gemeinschafts Aspekt. Als die Folgen erschienen, habe ich mich jeden Samstag mit einem Kumpel (über Discord) getroffen und mit ihm zusammen weiter geschaut. Warum haben wir Wochen gebraucht? Weil Arcane in drei Akten ausgestrahlt wurde und tatsächlich würde ich auch empfehlen, nach der dritten und sechsten Folge ein Pause zu machen, um alles zu verarbeiten.
Noch nie habe ich mich so oft und so ausführlich mit anderen über eine Serie ausgetauscht. Das hat zusammengeschweißt, inspiriert und vor allem enormen Spaß gemacht. Auch die League Community schien für mich ein paar Wochen lang viel vereinter als sonst. Die meisten hatten Arcane geschaut und da zu der Zeit auch im Spiel ein Event zu der Serie lief, fühlte man sich verbunden. Dieses Gefühl hat zwar in den vergangenen Wochen abgenommen, dennoch war das eine tolle Erfahrung. Außerdem wurde durch den Hype um Arcane wieder mehr auf die Lore von League aufmerksam gemacht und ich hoffe, dass Riot diese vielleicht in Zukunft leichter zugänglich machen wird.
Eine letzte Sache, die ich richtig cool fand: Selbst Charaktere die ich anfänglich nicht mochte, sind mir im Laufe der Serie ans Herz gewachsen, weil man sie in einem anderen Licht kennenlernen durfte.

© Netflix
Abschließende Worte
Ich habe in etlichen Reviews gehört: „Das ist die beste Adaption eines Games die es bis jetzt gab.“ Das sehe ich anders. Meiner Meinung nach tut es der Serie unrecht sie nur als die „Beste Game-Adaption“ abzustempeln – Arcane ist so viel mehr als das. Ich persönlich kenne kaum eine andere Show, die ihre Charaktere so menschlich gemacht hat, die mit so viel Liebe zum Detail so zahlreiche Geschichten erzählt hat und das mit einer Qualität, die die eines Kinofilms überschreitet.
Hast du Arcane gesehen? Wie findest du es, dass Videospielen in Serien und Filme übertragen werden? Lass es uns in unseren Umfragen wissen.